Ole Lukkøye Horse-Tiger
“Horse-Tiger” ist bis jetzt das
einzige mir bekannte Album von Ole Lukkoye, so dass ich keine Vergleiche mit
früheren Werken anstellen kann. Wenn ich mir die Rezension zu
“Doo-Doo-Doo” anschaue, habe ich jedoch den Eindruck, dass
“Horse-Tiger” nicht ganz so ausgeflippt ist. Ansonsten scheinen die
Zutaten im wesentlichen dieselben zu sein: treibender Rhythmus,
Schamanengesänge, die manchmal auch mehr orientalisch klingen (“The
Free Ones”), Instrumente mit so seltsamen Namen wie Jaleika oder Saabla,
kombiniert mit spacig-psychedelischen Synthie-Passagen in bester 70er Jahre
Manier. Erstaunlich, dass Stücke, die sich bei Längen von 8 bis 13
Minuten eigentlich nur wenig verändern, keinerlei Langeweile aufkommt, es
gelingt der Band stets, den Spannungsbogen zu halten. Übrigens, auch wenn
die Titel in Englisch angegeben sind (auf der CD sind sie auch noch in
Russisch), wird auch auf “Horse-Tiger” wieder in Russisch und
Tuwinisch gesungen. Letzteres ist, wie ich mir ergoogelt habe, mit dem
Türkischen verwandt.
Insgesamt “Horse-Tiger” ein sehr empfehlenswertes Werk, vielleicht etwas leichter zugänglich als “Doo-Doo-Doo”.
Jochen Rindfrey, Babyblaue Prog-Reviews, 24.11.2002